Das ist so eine Regel, die man in Schreibseminaren lernt: wenn dein Manuskript unausgewogen ist, streich alles, was dir besonders am Herzen liegt. Die lange Passage über den Frust an der Uni. Die endlose Unterredung beim Tee in der Küche.

Ich bin dafür, vorher noch das Genie umzubringen. Gut, dass die meisten schon tot sind, Goethe und so, die ganzen starken Männer, um die das deutsche Volk trauert (Mitscherlich lesen). Und den Kult drumherum, den erst recht. Mitsamt allen Aufenthaltsstipendien, bei denen man sich ein Genie für sein Dorf mieten kann. Mit allen Literaturwundern, ob fräuleins oder jüngleins.

Und dann killen wir auch noch die deutsche Mutter. Diese endlos sorgende, ihre Kinder stets und durchgängig liebende, treu umsorgende Frau, die emotional so perfekt ist, dass sie nie schreit, nie weint, nie verzweifelt ist und nie egoistisch. Die aber dennoch alles alleine hinbekommt, die ihren Mann liebend umsorgt.

Tak-a-tak-a-tak-a-BOOOM.