Es war zu Beginn meiner Mutterschaft, da saß ich mit einer Freundin in einem Biocafé, in dem es so gesund riecht, dass man beim Rausgehen denkt, man sei ein besserer Mensch, nur weil man da war, und sagte zu ihr, „Ich überlege, nochmal eine Therapie zu machen, weil ich mit dem Muttersein so wenig klarkomme.“
Wir sagten so dies und das, alles ein bisschen verhalten, alles ein bisschen unsicher. Da drehte sich die Frau am Nebentisch um und sagte, „Also, Entschuldigung bitte, dass ich mich einmische, aber ich habe sechs Kinder großgezogen, und ich kann sagen, dass Wichtigste ist, dass man am Ende des Tages mal gelacht hat.“ Diese ganzen Ratschläge und Ratgeber würden einem nicht wirklich weiterhelfen, und sie könne sich das gar nicht anhören, was ich da von mir geben würde.
Manchmal trifft man ja Engel. Furzende Engel. Also, Leute, die einem zeigen, dass man ein Mensch sein soll und keine Heilige. „Und dann sitz ich hier und trink meinen Kaffee, und das reicht,“ sagte der Engel, oder sie, warum gibt es eigentlich keine weiblichen Engel, also, die Engelin.
So. Keine Angst mehr vorm Versagen, weitermachen, Kaffee trinken und einmal am Tag kräftig lachen, mindestens. Das ist auch eine gute Basis für das Verfassen von Geschichten, muss ich zugeben. In meinen bisherigen Projekten war das Lachen nicht so im Zentrum, aber ich sollte das ändern, wirklich. Ich hätte nie gedacht, dass es so einfach ist. Und am Ende ist man vielleicht noch ein besserer Mensch.